Meine Heimatstadt Wien lockt mich immer wieder. Regelmäßig bin ich für ein paar Tage dort. Dann verlege ich mein Office in die kulturträchtige Kulisse der Donaumetropole.
Gestern bin ich von ein paar wunderschönen heiß-sommerlichen Tagen in meiner Heimatstadt Wien zurückgekommen. Ich hatte mal wieder die Gelegenheit, in der sogenannten Welthauptstadt der Musik einige Tage lang zu sein und zu arbeiten. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass ich keine Vor-Ort-Termine in Hamburg habe. Das ist gar nicht so oft der Fall, und so war ich sehr glücklich darüber, ein wenig Heimatluft schnuppern zu können.
Reizvolle Arbeitsplätze gibt es in meiner Geburtsstadt genug. Entweder ich setze mich ganz klassisch in ein Wiener Kaffeehaus, wie es schon viele Schriftstellerinnen und Journalisten gemacht haben, bestelle eine Melange oder gleich ein ganzes Frühstück. Ich blättere erst ein wenig in einer großformatigen Tageszeitung im handlichen Holzrahmen und widme mich dann meiner Arbeit.
“Ins Wiener Kaffeehaus geht man, wenn man allein sein will, dazu aber Gesellschaft braucht.” Alfred Polgar
Oder ich nutze das WLAN, das an vielen öffentlichen Plätzen zur Verfügung gestellt wird - beispielsweise im Dorotheum, wo ich 2023 war.
Diese Woche habe ich das besonders ruhige Arbeiten in den Lesesälen der Österreichischen Nationalbibliothek entdeckt, die sich mitten in der Hofburg befinden. Zentraler geht es nicht. Man lässt sich einmal registrieren und kann dann für 3,50 € den ganzen Tag lang an einem wunderbaren Schreibtisch gut klimatisiert zwischen lauter fleißigen Menschen lesen, lektorieren, arbeiten. Und während einer Mittagspause an der frischen Luft ist es zu diversen historischen Hotspots der Stadt gleich weit: Oper, Kärntnerstraße, Graben, Michaelerplatz, Universität, Parlament, Museumsquartier.
Vor wenigen Tagen war ein besonderes Office-Juwel dabei: Dank eines persönlichen Kontakts durfte ich einen Nachmittag lang an diesem Schreibtisch zwischen lauter Streichinstrumenten mit Blick ins Grüne arbeiten.
Die Atmosphäre der geschichtsträchtigen Gebäude machen für mich die Ur-Seele von Wien aus. Da schwingt einfach so viel mit, dass ich mich hier besonders gut in andere Welten - literarische oder musikalische - versetzen kann.
“Die Straßen Wiens sind mit Kultur gepflastert." Karl Kraus
Um zwischen den alten Gemäuern nicht den Anschluss zu verlieren und auch das echte, heutige Wien zu erleben, verabrede ich mich immer, wenn ich da bin, mit Verwandten, Bekannten, Arbeitskontakten. Da bieten sich dann Spaziergänge durch die Prater-Grünflächen an, ein Essen am Naschmarkt, ein Bummel durch die Innenstadt oder ein Plauscherl im Stadtpark neben dem goldglänzenden Johann Strauß.
So viel hat Wien zu bieten. Es ist ein Geschenk, es jetzt als Workation-Touristin auf eine ganz neue Art zu entdecken. Weder als Kind noch als Jugendliche oder Studentin habe ich diesen speziellen Zugang zu den Schönheiten der Stadt gehabt. Ich freu mich schon auf meinen nächsten Wien-Aufenthalt.
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